Bilderwelten
Eine Ausstellung der Galeriegemeinschaft:
Cornelia Ernenputsch, Malerei
Ines Pröve, Malerei
Käthe J.S. Wissmann, Malerei und Druckgrafik
Eröffnung mit einer Lesung
von KJS Wissmann am Sonntag 5. November
von 12 bis 15 Uhr
Galerie Coba, Wuppertal
Friedrich-Engels-Allee 174
Festival Kulturlinie 308/318
Kunstverein Hattingen - Künstlerbunt MuliColor
Spektrum, informell - realistisch - konstruktiv
Malerei und Papierobjekte
Vernissage am Sonntag 6. August von 12 bis 15 Uhr
Künstlerinnengespräch am 24. August ab 16 Uhr
Galerie Coba, Wuppertal
Friedrich-Engels-Allee 174
Ein Kunstprojekt in den Niederlanden
Hinzuerfunden - Hommage an Pablo Picasso
Kunst- und Galeriehaus
Lohrheidestraße 57, Bochum-Wattenscheid
15. März 13 - 18 Uhr
Tag der Druckkunst "Drucken ist ein Abenteuer"
Offene Druckwerkstatt in der Galerie Coba, Wuppertal
Friedrich-Engels-Allee 174
Wir zeigen das Schneiden und den Handabdruck eines Holzschnitts.
Ausstellung von Holzschnitten, Lithografien, Radierungen und experimentellen Grafiken.
3. Unterbarmer Druck-Kunst-Tage
Galerie Coba, Wuppertal
Friedrich-Engels-Allee 174
Die Spinnerin
Klassische und experimentelle Druckgrafik
vom 30.September 2017 bis 31. Januar 2018
im Beginenhof Essen, Frauenkultur
an der Ruhr e.V.Eröffnung am Samstag 30. September 2017
Zum Thema Vanitas:
Vanitas, ein wichtiger Ausdruck in der bildenden Kunst und Literatur des Barock, bedeutet u.a. leer, vergeblich, vergänglich. Was wir heute unbedingt haben, sein und erleben müssen, hat vielleicht morgen keine Bedeutung mehr. Die Malerin und Holzschneiderin Käthe J. S. Wissmann holt die Vergänglichkeit mit einer Ausstellung klassischer und experimenteller Druckgrafik ins Sichtbare.
Shetdachhalle im LWL Industriemuseum Henrichshütte, Hattingen
15. bis 25. Oktoberz 2017
Eröffnung am Sonntag, 15. Oktober 2017 um 12.00 Uhr
Mein Thema bei diesem Ausstellungprojekt ist der vergessene und verschwiegene Anteil von Frauen in der Wissenschafts- und Kulturgeschichte.
Dabei schlage ich den Bogen vom Mittelalter bis in die frühe Neuzeit. Die Installation aus acht frei hängenden Papierbahnen-Holzschnitt „Stadt der Frauen“ ist eine Hommage an „Das Buch von der Stadt der Frauen“ der spätmittelalterlichen französischen Schriftstellerin Christine de Pizan (1364-1429). Ihrem Vater verdankte sie eine gute Bildung in Latein, Geometrie und Arithmetik, die sie später durch umfangreiche Lektüre erweiterte.
Als Reaktion auf damalige misogyne Einstellungen entwickelte sie das Bild einer utopischen Gesellschaft, in der den Frauen gleiche Rechte gewährt werden und wies auf die verkannten Fähigkeiten und Tugenden der Frauen hin. In ihrem Buch nimmt sie auch Bezug auf die Sibyllen – Prophetinnen und Seherinnen, die im Mittelalter als Sinnbilder von der Kraft gelehrter Frauen angesehen wurden.
Mein Bild Die weise Sybille und ihre gelehrten Töchter greift diese Vorstellung auf. Als Lesende, Lehrende und Weise dargestellt, verkörpert sie die universelle matriarchale Weisheit. Meine Sibylle ist der holzgeschnitzten Tiburtinschen Sibylle im gotischen Chorgestühl des Ulmer Münsters[1] nachempfunden. Wie alle Sibyllen ist auch die Tiburtinische Sibylle aus dem Mythos der Antike hervorgegangen und von christlichen Auffassungen überformt worden.
Naturwissenschaft und Technik werden auch heute noch als reine Männerdomänen betrachtet. Viele Frauen, die in der Vergangenheit trotz allen gesellschaftlichen Schwierigkeiten beachtliche wissenschaftliche Leistungen vollbracht haben sind heute unbekannt. Ihre Leistungen wurden von der Geschichtsschreibung totgeschwiegen. Noch vor knapp 100 Jahren war es für Frauen fast unmöglich eine wissenschaftliche Ausbildung zu erhalten. Wenn überhaupt, gelang dies nur in gehobenen Gesellschaftsschichten, wo die Mädchen an der Ausbildung ihrer Brüder partizipieren konnten oder fortschrittlich gesinnte Väter hatten.
Die Mathematikerin Emmy Noether (23.03.1882 -1935) hatte dieses Glück. Ihre Lebensgeschichte ist einerseits eine Erfolgsgeschichte, aber andererseits eine Geschichte des Scheiterns. Sie wurde eine schon zu Lebzeiten anerkannte, bedeutende Mathematikerin, konnte an einer Universität lehren und forschen, wurde zum Mittelpunkt einer mathematischen Schule, die weltweit Anerkennung fand. Aber sie bekam nie einen eigenen Lehrstuhl, musste Vorlesungen unter fremden, männlichem Namen halten, wurde nicht in die Göttinger Akademie der Wissenschaften aufgenommen. 1922 erhielt sie eine unbesoldete Professur und später gering bezahlte Lehraufträge. Das elterliche Erbe zehrte die Inflation auf und so war sie zu einem äußerst bescheidenen Lebensstil gezwungen. Als Jüdin musste sie 1933 in die USA emigrieren.
Sie leistete grundlegende Arbeiten zur Abstrakten Algebra und in ihrer Habilitationsarbeit bewies Emmy Noether den später als Noether-Theorem berühmt gewordenen Satz von der Erhaltung der Energie. Ihre Arbeiten halfen u.a. Einstein wesentlich, die der allgemeinen Relativitätstheorie zugrundeliegenden mathematischen Zusammenhänge wirklich zu verstehen. Jedoch hat keiner der drei großen Gelehrten der frühen allgemeinen Relativitätstheorie – David Hilbert, Felix Klein und Albert Einstein – Emmy Noethers Beitrag in Publikationen ausreichend gewürdigt. Aus den erhalten geblieben Briefen wird ersichtlich, dass sie auch herzliche, persönliche Kontakte zu ihren Kollegen und Schülern pflegte. Ihr Kollege und Freund, der Mathematiker Hermann Weyl, der sie als Wissenschaftlerin und Mensch sehr schätzte, sagte dennoch in seinem Nachruf den denkwürdigen Satz: „…, dass die Grazien nicht an ihrer Wiege gestanden hätten“. Wann hat man jemals derartiges von einem Mann gesagt?
[1] Den Sybillen gegenüber befinden sich im Ulmer Dom die bekannten gelehrten Männer des Altertums, u.a. Pythagoras, Cicero, Vergil: sie sind Hinhörende, Empfänger des weiblichen Wissens.